Wie voll ist Dein Glas?

Wir alle haben die Phasen oder Momente in unserem Leben in denen wir das Glas halb leer sehen. Das ist vollkommen normal. Denn ohne das würden wir den Unterschied zu guten Zeiten nicht sehen. Es gehört zum Leben wie die Nacht zum Tag, das Hell zum Dunkel, wie das Tal zum Berg.
 
Wie heißt es immer so schön, wenn man unten ist geht es auch wieder hoch.
Das Entscheidende ist wie oft und wie lange man unten im Tal ist und dort bleibt.
 
Es gibt Menschen die das Glas sehr oft halb leer sehen. Deren Sätze beginnen häufig mit Worten wie „das glaube ich nicht“, „ja aber“ oder stellen zweifelbehaftete Gegenfragen wie „meinst Du wirklich?“.

 

 

Diese Menschen können sprichwörtlich vom Glauben abgefallen sein. Oft haben sie schlechte Erfahrungen gemacht. Ihnen kann etwas enttäuschendes oder sogar traumatisches im Leben wiederfahren sein. Sie sind sich nicht mehr sicher, ob sie einer Sache,  Menschen oder dem Leben wirklich trauen sollten. Das kann ein Schutz vor der nächsten Enttäuschung sein. 


Es kann aber genauso ein Schutz vor der nächsten Möglichkeit sein. Das heißt, sie nehmen sich selbst die Chance weiter zu denken und eine Weitsicht im Leben zu haben.
Das hält die Menschen in ihrer Komfortzone.
 
Pessimismus als Einbahnstraße im Leben und im Gehirn
 
Bevor wir eine Idee umsetzen, gelangt diese erst einmal als Gedanke in unser Gehirn.
Dein Gehirn ist wie ein riesiger Computer. Dieser Computer enthält Milliarden von Nervenzellen deren Aufgabe es u.a. ist neue Leitungen zwischen anderen Nervenzellen zu errichten. Du kannst Dir das wie Millionen von Autobahnen in Deinem Kopf vorstellen. D.h. je mehr Du in einer Sache weiter denken und sie auch umsetzen kannst, desto mehr Leitungen und Verbindungen entstehen dabei.
Dein Gehirn ist aber auch wie ein Muskel. Es wartet darauf trainiert zu werden.

Als Beispiel: Ein Kleinkind kann sich in einem gewissen Alter zuerst nur die Schuhe selbst überziehen. Ein wenig später lernt es, sich die Schuhe selbst zuzubinden. Gratulation! Das Kind hat damit neue Leitungen im Gehirn geschaffen. Je öfter das Kind sich selbst die Schuhe zubindet, desto stärker werden die Leitungen. Diesen Vorgang wird das Kind nie wieder vergessen.
 
Genauso ist es auch mit negativen Gedanken. Nimmt man eine negative Haltung ein, werden Leitungen für negatives Denken gelegt. Verweilt man in negativen Gedanken, dann festigen sich diese Vernetzungen im Gehirn. Und desto schneller kommen wir wieder in die negative Gedankenspirale hinein. Weiter hat dies Auswirkungen auf unsere chemischen Botenstoffe. Dadurch wird weniger Dopamin, Serotonin, Gamma-Amino-Buttersäure produziert, was für Glücksempfindungen, Motivation verantwortlich ist, als auch angstlösend wirkt.

 

Pessimismus killt Kreativität
 
Ein Maler, der ein Bild malen möchte oder ein Sänger, der ein neues Lied komponiert braucht als allererstes einen freien Kopf. Das führt im Körper zu einer Entspannung. Das Gleiche brauche ich wenn z.B. diesen Newsletter schreibe.
Ist unser Körper entspannt, bekommen wir eine positive Einstellung. Dadurch können positive Gedanken und Kreativität fließen.
Oder hast Du schon einmal einen gestressten Menschen mit positiver Einstellung und entspannten Muskeln gesehen der immer noch klar denken kann?
Ist der Kopf frei, dann hat Kreativität d.h. Neues zu entwerfen, auch eine Chance.
 

Was Du tun kannst
 
Nun möchte ich Dir noch ein paar Übungen mitgeben um ein „mein Glas ist voll Mensch“ zu werden.
 
1. Wenn Du das Gefühl hast, dass Du selbst öfter in negativen Gedanken verweilst, dann beobachte das erst einmal.
Wenn das der Fall sein sollte, gestehe Dir das ein. Denn, dies zuzugeben und zu akzeptieren, ist der erste Schritt, um es ändern zu können.
 
2. Wenn Du in Deinem Leben von etwas träumst, eine bestimmte Vorstellung hast und das immer wieder in Deine Gedanken kommt,  dann hat das einen Grund.
Wenn diese Gedanken und Wünsche immer stärker werden, dann kann dies zu einer Vision werden.
Du musst den Grund dafür nicht sofort wissen. Schmettere sie aber nicht ab! Stelle Dich nicht dagegen und frage Dich nicht warum Du diese Gedanken hast.  Was Du in Deinem Herzen fühlst, kann Dein Verstand vielleicht noch nicht greifen.
Gebe Deinen Gedanken eine Chance, damit sie in Deinem Leben zur richtigen Zeit am richtigen Ort Realität werden können. Damit setzt Du bereits das Fundament für neue Leitungen in Deinem Gehirn
 
3. Beginne etwas dafür zu tun. Wenn Du in Deinem Leben etwas verändern möchtest, dann fange an Intentionen zu setzen. Sei es, einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen oder eine neue Wohnung zu suchen. Halte Ausschau, bewerbe Dich, erkundige Dich. D.h. trete in Aktion. Das müssen anfangs keine riesen Schritte sein. Aber damit gibst Du Deinem Geist eine neue Haltung. In Deinem Gehirn werden noch mehr Verschaltungen gebildet, welche Dir erlauben, immer leichter und schneller und müheloser in Aktion zu treten.

 

4. Bleibe positiv. Beginne bereits den Tag mit bewussten positiven Gedanken. Ich bin der Meinung, dass die erste Tageshälfte einen großen Einfluss darauf hat, wie die zweite Tageshälfte wird.
Das kannst Du mit einem ganz einfachen Ritual umsetzen. Zünde Dir morgens eine Kerze an. Beobachte die Kerze bewusst für einige Minuten, als Zeichen dafür, dass Du immer Licht und Optimismus in Deinem Leben hast.
Wenn Du das öfter wiederholst, wirst Du durch den Tag hindurch eine ganz andere Haltung haben.
Ein positiver Nebeneffekt kann sein, dass andere um Dich herum das merken, Du vermehrt optimistische Menschen anziehst oder die „ja-aber-Menschen“ weniger in Deinem Leben auftauchen.
 
Wenn du merkst, dass Du wieder in negative Gedanken abdriftest, dann sei nicht wütend auf Dich, sondern nimm es an. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.